Wie der Vater, so der Sohn - Die „Röser-Tradition“

Lieber Andi, wann warst du das erste Mal bewusst in der Mehrerau?

Als Kind war ich öfters mit Papa, Mama und meinen beiden älteren Schwestern in der Mehrerau. Dort haben wir dann verschiedene Tiere in der Landwirtschaft (Pferde, Kühe, Schweine, Bernhardiner-Hunde, …) besucht. Außerdem waren wir ab und zu in der Sporthalle, am Sportplatz und auch am Tennisplatz (jetzt Freizeit- und Bewegungspark) im Einsatz. Zusätzlich möchte ich noch erwähnen, dass ich im Alter von 10-18 Jahren in der Akademie Vorarlberg Fußball gespielt habe. 


Als Lehrer weißt du, dass man Kettenfragen vermeiden sollte. Dennoch ein kleiner Dreiklang: Wann wusstest du, dass du Lehrer werden möchtest?
Ich habe mich dadurch, dass ich den Lehrerberuf zuhause von meinem Papa und meiner Schwester Doris vorgelebt bekommen habe, nach dem Zivildienst ebenfalls für diesen Beruf entschieden.


Wann wusstest du, dass du Sport und GWK studieren und unterrichten möchtest?

Diese Kombination ist für mich ideal, da mich Sport und die große weite Welt schon immer sehr interessiert haben.


Wann wusstest du, dass du am Collegium Bernardi unterrichten möchtest?

Als mich vor zwei Jahren der Administrator Markus Rinnerthaler angerufen hatte, dass am Collegium Bernardi ein Lehrer für die Fächer BSP und GWK gesucht würde, habe ich gleich zugesagt.


Der Name Röser ist kein Unbekannter in der Mehrerau. Empfindest du es eher als Last oder als Vorteil?

Ich bin jetzt schon der dritte Röser, der in der Mehrerau unterrichtet. In den 1960er Jahren hat bereits mein Opa hier unterrichtet und anschließend mein Papa. Beide haben von der Mehrerau geschwärmt.


Hat dir dein Papa zur Mehrerau geraten? (Anmerkung der Redaktion: OStR. Prof. Mag. Arno Röser unterrichtete 36 Jahre lang als Lehrer für BSP und GWK am Collegium Bernardi.)

Mein Papa hat meine Entscheidung für ein Weiterführen der „Röser-Tradition“ in der Mehrerau gerne gesehen.


Arnos über 50 Skiwochen waren legendär. Durchgeplant vom ersten bis zum letzten Tag, eiferten die Schüler in unzähligen Spielen und Wettkämpfen der großen Entscheidung am letzten Tag entgegen. Wirst du in deinen Skiwochen ähnlich strukturiert vorgehen, oder ist es eher so, dass sich in Zeiten von Handy und Social Media die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Menschen verändert haben?

Selbstverständlich greife ich gerne auf Tipps und Aufzeichnungen über die Ski- und Sportwochen zurück. Natürlich gibt es durch Handy und Social Media noch mehr Möglichkeiten für die Gestaltung von Ski- und Sportwochen, die heutzutage zusätzlich miteinbezogen werden können.


Stand es einmal zur Debatte, nach dem Studium nicht nach Vorarlberg als Lehrer zurückzukehren?

Ich habe mich während des Studiums in Wien und vor allem in Innsbruck sehr wohl gefühlt, aber eine Rückkehr nach Vorarlberg stand für mich von Anfang an fest.


Du warst in Wien immerhin mal beim FAC unter Vertrag. Was stand einer längeren Profikarriere im Weg?

Der fußballerische Start in Wien war nicht sehr einfach, da ich beim FAC mit einer Verletzung in die Vorbereitung für die Meisterschaft gestartet bin. Außerdem wurde mir bald klar, dass ein Lehramtsstudium und eine Profi-Karriere sich nicht vereinbaren ließen. Für mich hatte in der Folge die berufliche Ausbildung Vorrang.


Strebst du eine Trainerkarriere an?

Da ich noch selbst aktiv als Spieler im Einsatz bin, ist eine Trainerkarriere im Moment noch Zukunftsmusik. Ich habe aber bereits erfolgreich zwei Trainerkurse absolviert und könnte es mir gut vorstellen, später als Trainer tätig zu sein.


Du bist bekanntlich Fan des SV Werder Bremen. Was imponiert dir am aktuellen Trainer Ole Werner?

Ole Werner hat während der vergangenen Saison Werder Bremen in einer nicht gerade vielversprechenden Position übernommen und den sofortigen Wiederaufstieg von der 2. Bundesliga in die 1. Deutsche Bundesliga geschafft. Sehr gut gefällt mir seine Bodenständigkeit und Gelassenheit.


Fußballtrainer werden immer wieder auch als Fußballlehrer bezeichnet. Die Ähnlichkeiten zwischen Mannschaftsführung und Klassenleitung sind unübersehbar. Von welchen Trainern kannst du dir da etwas abschauen?

Ein Fußballtrainer muss auch viel Zeit in seine Trainer-Ausbildung und in Fortbildungen investieren, bis er vielleicht einmal die Chance bekommt, einen Spitzen-Club oder eine Nationalmannschaft zu trainieren. Dabei sind Fachwissen und Umgang mit der Mannschaft sehr gefragt. Zu den Trainern, von denen ich persönlich viel halte, zählen u.a. Christian Streich und Jürgen Klopp.


Als Geograph bist du ein weitgereister Mann. Wo ist es ähnlich schön wie in Vorarlberg?

Leider wurde 2020 meine geplante Weltreise durch den Beginn der Coronakrise frühzeitig gestoppt und beschränkte sich schlussendlich „nur“ auf eine 4-monatige Südamerika-Reise. In Südamerika imponierte mir jedes Land auf eine besondere Art und Weise. Aber vor allem hat es mir Peru angetan. Die Landschaften in Peru sind sehr abwechslungsreich und faszinierend, wie etwa die Küsten, die Oasen, die Rainbow Mountains, Machu Picchu usw. Das Essen in Peru war auch speziell. Auf die Frage, wo es ähnlich schön ist wie in Vorarlberg, fällt mir spontan das nahe gelegene Südtirol ein.


Sport und GWK sind eine beliebte Fächerkombination bei uns am Collegium Bernardi. Welches Fach hätte dich noch interessiert?

Angefangen habe ich an der Uni in Wien mit der Kombination Sport und Psychologie. Aufgrund meines Wechsels nach einem Jahr in Wien an die Uni Innsbruck musste ich mich für eine neue Kombination (Sport und GWK) entscheiden, da an der Innsbrucker Uni Psychologie nicht als Lehrfach angeboten wurde.


FACTS & FIGURES

Das „nervt“ mich am meisten: 

Damit habe ich die größte Freude: Gesundheit 

Hobbys: Wandern, Reisen, versch. Sportarten …

Lieblingsspeise: Lasagne

Lieblingsgetränk: Wasser

Lieblingsfarbe: Grün

Lieblingslocation: Bregenzerwald & Bodensee

Lieblings-Fußballverein: Werder Bremen

Mein (sportliches) Vorbild: Lionel Messi

Beste Gegenspieler: David Alaba, Martin Hinteregger, Stefan Lainer, …

Reisewünsche: Australien, Neuseeland, Indonesien, …


Bregenz, im Juni 2022
 

Andreas Röser 1